Solidarität mit den Zanderianern!
Persönliche Erklärung von Tomás M. Santillán (Vorsitzender des Kreisverbands) für die Partei DIE LINKE. Rheinisch-Bergischer Kreis zum Ende der Papierfabrik Zanders in Bergisch Gladbach:
"Erschrocken, traurig und wütend! Den Kolleginnen und Kollegen und ihren Familien steht eine schwere Zeit bevor, nachdem sie mit Herzblut und so lange um ihre Arbeitsplätze und um ihr Werk gekämpft haben. DIE LINKE. stand in diesem Kampf immer solidarisch an der Seite der Belegschaft und steht auch weiter fest zu den Zanderianern.
Mit der Schließung der Papierfabrik Zanders geht eine traditionsreiche Geschichte zu Ende, die Bergisch Gladbach maßgeblich geprägt hat. Der Verlust von 400 Arbeitsplätze bedeutet für die ganze Region einen tiefen Einschnitt, der nicht auf die leichte Schulter genommen werden darf. Die Schließung bedeutet den Verlust eines wichtigen Industriestandorts im Bergischen Land. Dieses kann unabsehbare Folgen für weitere Unternehmen und Betriebe haben, die für Zanders selbst und deren Mitarbeiter tätig waren.
Für DIE LINKE. stehen aber jetzt die 400 Menschen und deren Familien im Mittelpunkt, denn deren Zukunft ist ungewiss..
Nachdem die Stadt und der Stadtrat in diesem Jahr schon selbst das Werk „zwangsräumen“ wollte, haben nun die ehemaligen Inhaber und Investoren das Aus für das Werk zu verantworten.
Dennoch, wegen ihres eigenen schändlichen Verhaltens steht der Stadtrat und die Stadt Bergisch Gladbach in der Pflicht dafür zu sorgen, dass die Belegschaft so schnell wie möglich wieder woanders Arbeit finden kann. Wir benötigen einen runden Tisch und eine Transfergesellschaft, in der die Betroffenen gefördert, qualifiziert oder vermittelt werden können.
Dafür muss die Stadt auch maßvoll Geld in die Hand nehmen, was sie als Eigentümerin durch die Verwertung des wertvollen Geländes an Gewinn abschöpfen wird. Tatsächlich hat auch die Belegschaft juristische und vertragliche Rechte an dem Gelände, denn sie sind nicht nur der größte Gläubiger der Zanders Paper GmbH, sondern werden auch im Kaufvertrag des Zandersgelände besonders berücksichtigt.
DIE LINKE. hofft, dass es nicht nur bei den üblichen Fensterreden und leeren Versprechungen bleiben wird, die wir bei Betriebsschließungen sonst immer von den politisch Verantwortlichen zu hören bekommen. Es liegt im Interesse der Belegschaft, ihrer Familien und der ganzen Stadt, dass den jetzt arbeitslosen Kolleginnen und Kollegen eine zukunftsfähige Perspektive angeboten wird.
Dabei spielt die Konversion des Werksgelände zunächst eine untergeordnete Rollen, denn bis diese begonnen und abgeschlossen werden kann, werden 10 bis 30 Jahre vergehen. Solange können die Familien der Zanderianer und die abhängigen lokalen Unternehmen nicht warten. Alles andere sind unrealistische Träume und peinliche Leichenflederei, die den Zanderianern heute und morgen nichts nutzen!"
Update 05.05.2021: CDU und FDP lehnen ein finanzielles Engagement der Stadt bei den Untersützungsprojekten für die arbeitslosen Zanderianer strikt ab. Die SPD sieht das nur als als "Option." Die Fensterreden vom Wochenende sind schon drei Tage danach Schall & Rauch.
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