Denkmal für die Einwanderer auf dem Zanders-Gelände

Die Linke Bergisch Gladbach

Die Linke Bergisch Gladbach hat einen Bürgerantrag an den Stadtrat eingereicht. Ziel des Antrags ist die Errichtung eines Denkmals auf dem ehemaligen Zanders-Gelände, das die Geschichte und die Leistungen der ersten Generation von Arbeitsmigrant:innen als Einwander:innen in Bergisch Gladbach würdigt, sichtbar und erfahrbar macht.

Beschlussvorschlag: Anerkennung, Erinnerung und Begegnung
Der Vorschlag sieht vor, einen zentralen Platz auf dem Gelände im Sinne eines „Platzes der Einwander:innen“ oder „Einwander:innenplatz“ zu benennen und dort ein Denkmal oder eine Gedenktafel zu errichten. Damit soll ein Ort geschaffen werden, der:

  • die Beiträge der ersten Generation von Arbeitsmigrant:innen würdigt,
  • ihre persönlichen Geschichten sichtbar macht,
  • den Begriff „Gastarbeiter“ historisch einordnet und kritisch reflektiert,
  • ein Zeichen für Vielfalt, Integration und demokratischen Zusammenhalt setzt.

Ein Ort der gemeinsamen Geschichte, der Vielfalt und Zukunft
Das Zanders-Gelände, lange ein industrielles Herzstück der Stadt, steht heute für Wandel und Neuanfang. Gerade hier bietet sich die Chance, ein sichtbares Zeichen zu setzen: für eine Stadt, die sich ihrer Geschichte stellt und die Zukunft mitgestaltet – gemeinsam mit den Menschen, die sie geprägt haben.

„Bergisch Gladbach ist Einwanderungsstadt. Die erste Generation von Arbeitsmigrant:innen hat mit ihrer Arbeit und ihrem Leben unsere Stadt entscheidend mitgestaltet und nach dem Krieg zum Wohlstand beigetragen. Dieses Engagement verdient Anerkennung und einen dauerhaften Ort der Erinnerung“, meint Hale Santillán-Bagherzadeh, die „Die Linke Internationale Liste – LIL“ im Integrationsrat vertritt.

Breite Beteiligung und öffentliche Mitgestaltung
Nachdem eine frühere und andere Anregung im Integrationsrat nicht alle relevanten Gruppen einbezogen hatte und zuvor geäußerte Hinweise unbeachtet blieben, betont der Antrag von Die Linke die Notwendigkeit, die gesamte Stadtgesellschaft in den Prozess einzubinden, um einen einvernehmlichen Vorschlag zu erarbeiten. Denn trotz der guten Intention kam es zu deutlichen Meinungsverschiedenheiten über eine Namensgebung, die aber übergangen wurden. Neben Verwaltung und Politik sollen alle migrantischen Gruppen, der Integrationsrat, Gewerkschaften, wissenschaftliche Fachleute sowie ehemalige Zanders-Beschäftigte aktiv an Namensfindung und Gestaltung beteiligt werden.

Die Linke Bergisch Gladbach ruft die Stadtgesellschaft, Organisationen und politische Gremien dazu auf, sich in einem städtischen Arbeitskreis an dieser Debatte zu beteiligen und gemeinsam einen Raum zu schaffen, der unsere vielfältige Geschichte erzählt – menschlich, würdevoll und zukunftsgerichtet.

Hale Santillán-Bagherzadeh meint dazu: „Gerade in einer Zeit wachsender Polarisierung und zunehmenden Rassismus muss der Name eines Platzes oder einer Straße nicht nur wohlüberlegt sein, sondern sollte von allen Einwohner:innen getragen werden können. Dabei darf niemand ausgegrenzt oder unbeabsichtigt verletzt werden. So vermeiden wir nicht nur Konflikte, sondern bauen damit eine gemeinsame und vielfältige Demokratie und Zukunft auf. Damit kann ein solcher Platz nicht nur ein Ort der Erinnerung werden, sondern auch ein lebendiger und zukunftsgewandter Ort der Begegnung der Generationen.“

Der Antrag im Wortlaut hier als PDF.