80 Jahre Verbrechen am Wenzelnberg
Kurz vor der Befreiung des Bergischen Landes durch die Alliierten im April 1945 verübten die Nationalsozialisten am 13. April ein letztes Massaker: 71 politische Widerstandskämpfer:innen und Zwangsarbeiter:innen aus der Sowjetunion, Polen, Frankreich und Deutschland wurden ohne Prozess in einer Schlucht am Wenzelnberg hingerichtet und verscharrt. Die Opfer, darunter der 19-jährige Niederländer Jan Hoogland und der sowjetische Zwangsarbeiter Iwan Petrow, waren teils erst kurz zuvor aus bombardierten Städten in die Region verlegt worden. Die Leichen wurden zunächst in einem Bombentrichter versteckt, 1947 auf dem Leichlinger Friedhof beigesetzt und 1995 durch die Gedenkstätte Wenzelnberg mit einer Stele und Namensplatten gewürdigt. Seit 2018 erforscht ein lokales Projekt die Biografien der Ermordeten und bewahrt ihr Andenken durch Bildungsarbeit. Das Massaker steht exemplarisch für die mörderische Radikalisierung des NS-Regimes in seinen letzten Tagen, das mit der Vernichtung von Zeug:innen seine Verbrechen vertuschen wollte.
„Während die geistigen Brandstifter und Anhänger der AfD wieder ungeniert „Rassenwahn“ als Volksmeinung verkaufen, spricht die Politik von Dialog - als ob man mit Fackelmärschen verhandeln könnte!“ sagt Klaus Reuschel-Schwitalla, Vorstand der Linken im Rheinisch-Bergischen Kreis und Mitgründer der ROT.Fraktion im Leichlinger Rat. Der Mann kennt die Zahlen: Während der Verfassungsschutz in NRW schönredet, explodieren rechtsterroristische Übergriffe – 30 Attacken auf Gedenkstätten in einem Jahr!
Die Opfer der Nationalsozialisten sind auch im Bergischen Land nicht vergessen. Diese Gedenkstätte steht symbolisch für die vielen anderen Menschen, die sich erinnern und welche die Erinnerung wach halten werden. Jährlich im April versammeln sich in der Schlucht, um die Erinnerung wach zu halten.
„Wir sind nicht schuld an den Verbrechen unserer Großelterngeneration – aber wir machen uns schuldig, wenn wir heute tatenlos zusehen, wie Rechtsrock-Konzerte geduldet und Holocaust-Relativierer in Landtagen sitzen!“ donnert Reuschel-Schwitalla. „Wer jetzt wegschaut, während die NSDAP-Nachfolger *mal eben* Gedenkstätten, Synagoen oder Moscheen beschmieren und angreifen, ist kein Neutraler, sondern Komplize der Geschichtsvergessenheit!“ Mit entschlossener Stimme fordert er: „Dieses beschämende *Weiter-so* der Schlussstrichphantasten? Damit brechen wir! Kein Millimeter den Fahnen mit Hakenkreuzen! Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!“
Die Linke ruft zur Teilnahme an der Gedenkfeier auf.
Den Toten zum Gedenken - Den Lebenden zur Mahnung
Gedenkfeier für 71 Opfer der SS am Wenzelnberg
Sonntag, 6. April 2025, 11 Uhr am Mahnmal am Wenzelnberg in 40764 Langenfeld
Mehr Hintergrund zu der Geschichte 1945 Wenzelnberg hier: >>
75 Jahre Ende des Kriegs im Bergischen Land und Verbrechen in der Wenzelnbergschlucht