Schulsozialindex nutzen, um benachteiligte Schulen wirklich besser zu stellen!

DIE LINKE NRW
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Das NRW-Schulministerium hat am Dienstag (4. Mai 2021) seine Pläne für die Anwendung des neuen Schulsozialindexes vorgestellt. Demnach sollen rund 5.200 Stellen ab nächstem Schuljahr umverteilt werden an die fünf Prozent der Schulen mit den höchsten Herausforderungen (etwa in Bezug auf Armut unter der Schülerschaft), die einer der Sozialindexstufen sechs bis neun zugeordnet werden.

Carolin Butterwegge, schulpolitische Sprecherin von DIE LINKE NRW begrüßt die Einführung des neuen, schulscharfen Sozialindexes, entspricht es doch einer der langjährigen Forderungen der NRW-Linken. „Aber bei der Gretchenfrage, wie viel mehr Ressourcen diese Schulen vor besonderen Herausforderungen nun nach diesem neuen Instrument erhalten sollen, versagt die Schulministerin kläglich“, kritisiert Butterwegge.

„Hier werden fast nur bestehende Stellen umverteilt, womöglich an anderen Schulen gestrichen, um sie Schulen mit hohen Indexwerten zuzuordnen. Das Prinzip: Linke Tasche, rechte Tasche, ist alles in allem also nur ein billiger Taschenspielertrick“, beklagt Butterwegge.

Die Ankündigung der NRW-Bildungsministerin, betroffene Schulen erhielten mindestens eine halbe Stelle mehr, ist ein Witz. DIE LINKE NRW empfiehlt, hier auf die Beispiele anderer Bundesländer wie Bremen oder Hamburg zu schauen, die Schulen mit besonderen Herausforderungen besonders gut ausstatten. Einer hohen Sozialindexstufe folgen hier Klassenverkleinerungen und viel mehr Mittel für Stellen von Sonderpädagog*innen und Schulsozialarbeiter*innen oder für Sprachförderung, den Ganztag oder einen Lernmittelfonds. „In NRW sind die sozialen Problemlagen in den Familien so gewaltig und die Bildungssegregation ist so gewachsen, dass die Landesregierung hier in der Verantwortung steht. Auch Lösungen für den Lehrkräftemangel landauf und landab, aber besonders an diesen Schulen sind hier zu entwickeln“, fordert Butterwegge abschließend.

Mehr dazu im Beschluss des Landesvorstands vom 27.4.2021