Keine Besserung im Wohnungsmarkt Bergisch Gladbach in Sicht!

DIE LINKE. RBK
KV Rheinisch-Bergischer KreisPresse

Wohnungsnot darf nicht gegen Klimaschutz ausgespielt werden!

DIE LINKE. Rheinisch-Bergischer Kreis kritisiert die Pläne der Stadt zur Wohnungspolitik als viel zu gering und zu klein angesetzt. Das Handlungskonzept Wohnen der Stadt sieht in den nächsten 18 Jahren lediglich 44,5 neue bezahlbare Wohnungen pro Jahr für 113.000 Einwohner vor. Damit kann der tatsächliche Bedarf für bezahlbaren Wohnraum nicht gedeckt werden, denn dieses kompensiert nicht einmal den Mehrbedarf, der sich im gleichen Zeitraum aus der demografischen Entwicklung ergibt. Viele Mieter, die schon heute viel zu hohe Mieten zahlen und nach einer bezahlbaren Wohnung suchen, hätten mit diesem Mini-Konzept der Stadt keine Aussicht darauf, aus ihrer wirtschaftlichen Notlage herauszukommen, so DIE LINKE. RBK.

„Tatsächlich ist zu befürchten, dass die Immobilienpreise durch das angewandte Bieterverfahren für 70% der beplanten Flächen sogar noch weiter hochgetrieben werden und die Mieten dann noch weiter steigen werden.“ meint Tomás M. Santillán, Sprecher DIE LINKE. Rheinisch-Bergischer Kreis. „Der größte Teil soll für teuren Wohnraum bereitgestellt werden, den sich die Normalverdienen nicht leisten können. Ist das tatsächlich die soziale Strategie der Stadt Bergisch Gladbach gegen die Mietpreisexplosion?“

Tomás M. Santillán kritisiert auch die Pläne für weiteren Flächenverbrauch in der Stadt: „Das vorgelegte Handlungskonzept Wohnen hat zwar viel Zeit und Geld gekostet, aber nur wenig neue Ergebnisse für ein nachhaltiges Wohnen in Bergisch Gladbach geliefert. Hier werden alte Positionen wiederholt, die wir auch in der Debatte um den Flächennutzungsplan gehört haben und die schon damals falsch waren. Man will weiterhin massiv Grünflächen und Wald in Bauland umwandeln und versiegeln, die eigentlich für eine nachhaltigen Klimaschutz benötigt werden.“

DIE LINKE. kritisiert, dass die Frage des dringend erforderlichen Wohnungsbaus gegen die notwendige Klimaziele ausgespielt werden. Dieses seien aber nicht grundsätzliche Widersprüche, sondern kann durch modernes, intelligentes und nachhaltiges Konzept in Einklang gebracht werden. DIE LINKE. hatte genau das von einem „Handlungskonzept Wohnen“ erwartet und fordert ein klimafreundliches Konzept für bezahlbares Wohnen, welches vorhandene Innenflächen wie das Zanders- oder das Wachendorf-Gelände einbezieht oder eine verbesserte Nachverdichtung im Wohnungsbau vorsieht.
DIE LINKE. will ein Wohnungsbauprogramm für Bergisch Gladbach, welches 300 bezahlbare Wohnungen jährlich und mindestens 5.000 bis zum Jahr 2035 vorsieht. Nur so könnten auch Menschen mit durchschnittlichen und geringen Einkommen geholfen werden.

„Es ist schon ein ziemlich enttäuschendes Vollversagen von Verwaltung und Politik, was bei dem Konzept herausgekommen ist. Ich befürchte, dass sich die Politik damit nicht nur zufriedengeben wird, sondern es auch noch als großen Erfolg verbuchen will. Tatsächlich aber wird damit die katastrophale Lage auf dem Wohnungsmarkt nicht nur manifestiert, sondern auch noch verschlimmert und unsere wertvolle Umwelt weiter zerstört. Wieder wurde wertvolle Zeit vertan und die Spekulanten reiben sich weiter die Hände.“ so Santillán.